Mehrfach lohnend: Besuch bei der Tafel Marktheidenfeld

Geschrieben von Martin Glückert.

Beim Eintreten in den Tafel-Laden trifft ein Besucher gleich auf die Besonderheit, die Marktheidenfeld zu bieten hat: Einen einladend dekorierten Vorraum, der zahlreiche Sitzgelegenheiten bietet. Der Eingangsbereich schützt vor Wind und Wetter und ermöglicht, sich mit den anderen „Kunden“ zu unterhalten. Von „Kunden“ spricht Sebastian Dosch, der Vorsitzende der Tafel in Marktheidenfeld ganz bewusst, um Bedürftige den nötigen Respekt entgegenzubringen.

Wie Kunden in einem Geschäft erwerben Menschen mit sehr kleinem Auskommen Lebensmittel gegen ein kleines Entgelt. Dafür erhalten sie eine breite Palette an Waren. Auch das ist ein Vorzug der Tafel in Marktheidenfeld: Die große Konkurrenz der örtlichen Discounter sowie die Großzügigkeit vieler ortsansässiger Firmen ermöglichen es, dass die Kunden nicht einfach einen zusammengestellten Beutel erhalten, sondern aus einem breiten Sortiment guter Waren wählen können.

Unterstützung ist willkommen


Die Unterstützung der Tafel in Marktheidenfeld ist groß. Denn der Verein kann Räume des Landkreises nutzen - eine weitere Besonderheit in Marktheidenfeld. Auch ermöglichen Spendengelder die Anschaffung eines neuen Kühlwagens. Doch der Vorsitzende Herr Dosch wünscht sich noch weitere Hilfe. Schließlich muss der Verein sämtliche Stromkosten für die Lagerung der Lebensmittel, alle Reparaturen an Autos, den Sprit und viele weitere Auslagen bezahlen. Die Tafel in Marktheidenfeld lässt sich auf unterschiedlichem Wege unterstützen. Da ist zum einem die Mitgliedschaft im gemeinnützigen Verein, bei dem man seinen Beitrag leisten kann. Herr Dosch freut sich über jeden, der probeweise mithelfen möchte, die Regale am Mittwoch bzw. am Samstag für ein paar Stunden zu bestücken. Natürlich sind Geld- und Sachspenden auch willkommen. Nicht selten kommen Samstag in der Frühe Unterstützer vorbei, die ganz konkret nach benötigten Lebensmitteln oder Waren fragen und diese dann kurzfristig besorgen. Sie erhalten für ihre Auslagen eine Spendenquittung. Dringend benötigt werden eigentlich immer Babywindeln und Kaffee, weil sie verhältnismäßig teuer sind.

Gute Gründe für einen Besuch


Für die Klasse 9b von der Realschule Marktheidenfeld war der Besuch der Tafel sehr lohnend. Denn nirgendwo lässt sich das Thema „Wie kann Lebensmittelverschwendung in Deutschland verringert werden?“ besser und authentischer erörtern. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit der die Klasse von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßt wurden, ließ etwaige Berührungsängste schnell verschwinden. Sebastian Dosch, der ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins tat ein Übriges, um die Klasse aus der Realschule anschaulich über die Arbeit der Tafel umfassend zu informieren. Die Tafel zu unterstützen ist in vielerlei Hinsicht lohnend. Zum einen werden so Lebensmittel gerettet. Knapp 265 000 Tonnen retten die 1000 Tafeln in Deutschland jedes Jahr. Angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr rund 18 Mio. Tonnen Lebensmittel sinnlos weggeworfen werden, mag das nur ein kleiner Beitrag sein. Doch den vielen Unterstützern der Tafel ist es mindestens ebenso wichtig, den Menschen zu helfen, die sich aufgrund ihrer prekären finanziellen Lage nicht alle Lebensmittel leisten können.