Schüler bauen Getriebe

Geschrieben von Martin Glückert.

Bosch Rexroth an der Realschule
Mitten in der 6. Jahrgangsstufe müssen alle Realschülerinnen und Realschüler sich für einen Zweig, das heißt eine Wahlpflichtfächergruppe entscheiden. Dies ist für viele keine leichte Entscheidung und will wohl überlegt sein. Um die Sechstklässler der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld zielführend bei der Wahl des passenden Zweiges zu unterstützen, kamen mehrere Auszubildende der Firma Bosch Rexroth an die Schule und führten mit ihnen ein praktisches Auswahlverfahren durch.

Auswahlverfahren
Im Wesentlichen musste jeder für sich die Frage beantworten, ob er eher ein Talent für einen technischen oder kaufmännischen Beruf besitzt. Bei der technischen Aufgabe durften die Schülerinnen und Schüler einen Getriebebausatz mit Antriebsmotor mithilfe verschiedener Pläne zusammenbauen. Diese Aufgabe war nur mit einem guten technischen Verständnis, handwerklichem Geschick und räumlichem Vorstellungsvermögen zu lösen. Aber auch Geduld und Freude am Lösen von technischen Problemen gehören zu den Kompetenzen eines Technikers. Bei der kaufmännischen Aufgabe waren Sorgfalt und das genaue Berechnen verschiedener Varianten des Materialeinkaufes gefragt. Die Herausforderungen hierbei bestehen darin, bestmögliche Lösungen zu finden, damit Produktionsprozesse reibungslos verlaufen und die Herstellungskosten, welche sich aus Materialkosten und Montagekosten zusammensetzen, auf einem niedrigen Niveau bleiben. In einem abschließenden Fragebogen erhielten die Schülerinnen und Schüler dann Punkte. Je nach Gesamtzahl stellte sich heraus, ob sie eher eine technische oder kaufmännische Neigung haben. Dieser Fragebogen kann eine gute Grundlage sein, zusammen mit den Eltern demnächst die richtige Entscheidung zu treffen.

Fachkräftemangel
Für Bernd Mehling, der für den Ausbildungsbereich Elektrotechnik/Elektronik zuständig ist und schon über 15 Jahre solche Schulprojekte durchführt, bietet das Projekt mehrfache Vorteile. Die Sechstklässler profitieren davon, dass als Auszubildende ehemalige Realschülerinnen und Realschüler zu ihnen kommen und bei der Entscheidungsfindung helfen. Sie sind besonders glaubwürdig, weil sie selbst schon vor dieser Wahl standen. Natürlich wollen die Firmen der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie auch bei den Jungen und vor allem bei den Mädchen für technische Berufe werben. Schließlich wird sich der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren noch weiter verstärken.


Die Mädchen und Jungen der 6c sind ganz vertieft in den Zusammenbau ihrer Getriebe.