Experimentieren mit Naturkatastrophen
Realschüler besuchen das Lehr-Lern-Labor der Geographie Didaktik
Begeistert zeigten sich die 5a und 5d, als sie in das Lehr-Lern-Labor der Universität Würzburg eingeladen wurden. Denn die Geographie- Didaktik am Campus Nord bot den beiden Klassen einen ganzen Tag voller spannender Experimente an. Auch von Seiten der Geographie-Didaktik wurde ein hoher zeitlicher und personeller Aufwand betrieben.
Dozent Thomas Amend und sein wissenschaftlicher Mitarbeit David Holzacker führten zusammen mit 24 Lehramts-Studenten dieses Projekt durch. Dieses Mal stand der Projekttag unter dem Thema
„Naturkatastrophen“.
Vom Lehr-Lern-Labor profitieren sowohl Schüler als auch die Studenten. Die Schüler führen selbsttätig viele Experimente durch, sie lernen entdeckend und handlungsorientiert. Die Lehramts-Studenten hingegen eignen sich als zukünftige Lehrer schon außerhalb der Schule wertvolle Unterrichtspraxis an. In Gruppen zu etwa acht Personen durchliefen die Schüler insgesamt sechs Stationen, die im 45-minütigen Turnus gewechselt wurden. Als besonders eindrucksvoll stellte sich dabei die Station „Massenbewegung“ heraus. Dort sorgten die Kinder für einen lang anhaltenden Starkregen an einem Steilhang. Dieser löste dann eine Mure, also eine Bewegung von Schlamm und Felsbrocken aus, die das tiefer gelegene Dorf in weiten Teilen unter sich begrub. Des Weiteren konnte die Fließgeschwindigkeit eines begradigten und eines natürlichen Flusslaufes exakt gemessen werden. Anhand verschiedener Flächen wie einem Betonboden oder einem Stellplatz mit Rasengittersteinen ließ sich ebenfalls deutlich nachvollziehen, wie der Mensch Überschwemmungen durch die Versiegelung von Flächen begünstigt. Die anderen Lernstandorte „Sturmflut“, „Lawinen“, „Vulkanausbruch“ und „Erdbeben“ waren ebenso lohnenswert. Denn auch hier gelang es den Studenten immer wieder ihr Fachwissen so anschaulich zu reduzieren, dass die Kinder alles nachvollziehen konnten. Sehr abwechslungsreich mussten die Schüler Vermutungen äußern, dann wieder selbst Hand anlegen oder Probleme theoretisch sowie praktisch lösen.
Außer der Entstehung von Naturkatastrophen wurden gleichermaßen auch Schutzmaßnahmen thematisiert. Erst durch den Menschen wird ein Natur-Phänomen auch zur Natur-Katastrophe. Denn durch sein Vordringen in küstennahe Gebiete, in besondere Steillagen, in die Nähe von Vulkanen mit fruchtbarer Erde oder landschaftlich schöne Talauen begibt er sich selbst in Gefahr. Neben Dämmen, Windschutzhecken, Bannwäldern oder einer erdbebensicheren Bauweise wäre der Rückzug des Menschen aus besonders gefährdeten Gebieten auch eine sinnvolle Schutzmaßnahme.
Melia, Nina, Mia und Sofie diskutieren darüber, wo ein Hotel am Steilhang von einem Murenabgang am ehesten verschont bleibt.
Jana, Juline, Evelyn und Nele verursachen mit Druckluft einen Vulkankrater.
Lilia, Laura, Anna und Lilli stellen die Sturmflut in Hamburg von 1962 nach.