Acht neue "Stolpersteine" in Marktheidenfeld

Geschrieben von Steffen Baumann.

Bereits zum zweiten Mal wurden in der Altstadt von Marktheidenfeld Stolpersteine zur Erinnerung an ehemalige jüdische Mitbürger verlegt.

Im März 2022 geschah dies für jene Menschen, die wegen ihrer jüdischen Religion aus Marktheidenfeld deportiert und in Vernichtungslagern ermordet wurden.

Die Stolpersteinverlegung am 10. November 2023 erinnerte nun an acht Marktheidenfelder Bewohner, die wegen des beginnenden Holocaust ihr Zuhause unfreiwillig verlassen hatten und ins Ausland geflohen sind.

Die Verlegung der Steine an den jeweils letzten Wohnhäusern der Geflüchteten in Marktheidenfeld bereiteten Schüler aller weiterführenden Schulen der Stadt vor und gingen jeweils auf die Lebensdaten der einzelnen Personen ein.

Ein Impuls in der Kirche St. Laurentius eröffnete die Verlegung. Pastoralreferent Alexander Wolf trug mit zwei Orgelimprovisationen zum musikalischen Rahmen bei. Bürgermeister Thomas Stamm nahm Bezug auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten und ermahnte: „Die letzten Wochen haben uns schmerzlich vor Augen geführt, was Hass und Fanatismus für schreckliche und unmenschliche Auswirkungen haben“.

Von der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld erinnerten die Schülerinnen Haya Albaroudi (8c), Nele Hüsam (10d) und Annalena Mohr (10b) zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 an die Vorkommnisse in Deutschland sowie speziell in Marktheidenfeld und Umgebung.

(v.l.n.r. Haya Albaroudi (8c), Annalena Mohr (10b) und Nele Hüsam (10d) am Ambo der Kirche St. Laurentius, Foto: Inge Albert/Alissa Wittstadt, Stadt Marktheidenfeld) 

Musikalisch umrahmt wurde die Besinnung in der Kirche außerdem von Nico Huber (9a) und Frieda Lenk (7c) zusammen mit den Lehrkräften Stefan Arnold, Andrea Beckert, Thomas Koch und Beate Riedel.

(v.l.n.r. Frau Riedel, Frieda Lenk (7c), Frau Beckert, Herr Arnold, Herr Koch, (verdeckt dahinter mit der Tuba) Nico Huber (9a), Foto: Inge Albert/Alissa Wittstadt, Stadt Marktheidenfeld)

Die neu verlegten Stolpersteine erinnern an Hermine Freimark (Obere Gasse 10), Adolf, Babette, Recha und Lea Freimark (Obertorstraße), sowie Albert, Helene und Ruth Heimann (Marktplatz 7).

Folgende Fotos wurden uns dankenswerterweise ergänzend von Martin Harth zur Verfügung gestellt, vielen Dank!