Schulbustraining für Fünftklässler
„Busfahren ist nur dann gefährlich, wenn ihr nicht wisst, wie ihr euch richtig im und vor dem Bus verhalten müsst“, erklärte Turit Träger-Wiener, die Sicherheitsbeauftragte des Landkreises Main-Spessart. Sie bot in Zusammenarbeit mit der Firma Grasmann und der Polizei allen 5. Klässlern der Staatlichen Realschule in Marktheidenfeld ein Sicherheitstraining an.
Ohne Sichtkontakt mit dem Fahrer aufzunehmen, läuft jeder Jugendliche Gefahr, angefahren zu werden. Genauso verhält es sich, wenn jemand sich im toten Winkel des Busses befindet. Um diesen Bereich anschaulich darzustellen, grenzten zwei Schülerinnen unter Anleitung von Träger-Wiener mit zwei Absperrbändern den Raum ab, in dem der Busfahrer niemanden mehr wahrnehmen kann. Schnell fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, dass in der gefährlichen Zone nicht nur sie, sondern sogar eine zweite Schulklasse Platz findet. Deswegen ist es so wichtig den Fahrer zu sehen, um selbst als Fußgänger oder Radfahrer in der Freizeit
wahrgenommen zu werden.

Foto: Martin Glückert
Die Sicherheitsbeauftragte legte während ihrer Unterrichtsstunde großen Wert darauf, die möglichen Gefahren und Maßnahmen nicht nur theoretisch, sondern anschaulich und praxisnah zu erleben. So mussten die Kinder sich im Bus selbst auf die Suche nach Sicherheitssystemen machen. Im Notfall müssen nicht gleich die Scheiben mit dem Nothammer eingeschlagen werden. Oft gibt es naheliegende Lösungen wie den Türknopf am Fahrerplatz zu drücken oder den Nothahn an der Tür zu betätigen.
Durch das Drehen der Notverriegelung und das leichte Dagegenstemmen öffnen sich schnell die Türen. Im Notfall dürfen Kinder alles, wenn es der Rettung dient. Allerdings bleibt der Busfahrer immer weisungsbefugt.
Gute Plätze sind immer die, bei denen man gegen die Fahrtrichtung schaut, denn diese drücken den Fahrgast beim Bremsen in den Sitz. Der mittlere Sitzplatz in der letzten Reihe ist dagegen als „Schleudersitz“ der gefährlichste. Busfahrer Peter Jung demonstrierte dies eindringlich, als er mit etwa 20 km/h eine Bremsung einlegte. Die Plastiktonne namens Tim, die sich als „Dummy“ auf dem
mittleren Sitz befand, wurde weit in den Bus geschleudert und erst durch die Haltestangen im Innenraum aufgehalten. Wenn die Sitzplätze mit einem Gurt ausgestattet sind, dann ist das Anschnallen selbstverständlich.