Für einen achtsamen Umgang mit der Umwelt

Klimaschutz-Aktionstag an der Realschule

Der Klimaschutz-Aktionstag ist an der Realschule Marktheidenfeld ein fester Termin im Oktober, zu dem Biologielehrer Peter Hartmann zusammen mit dem Klimaschutzbeauftragen des Landkreises, Michael Kohlbrecher einladen.

Dabei durchlaufen alle Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen den ganzen Vormittag drei Workshops, die von Referenten der Energieagentur Unterfranken e. V. geleitet werden. Die Aufgabe von Charlotte Scheer war es an diesem Tag über das Thema „Konsum“ zu informieren und den Sechstklässlern auf handlungsorientierte Weise erkennen zu lassen, wie stark unser globalisierter Konsum das Klima beeinflusst. So legt beispielsweise eine Jeans während ihres gesamten Produktionsprozesses von der
Baumwollproduktion, über das Spinnen des Garns, das Weben, das Färben und das Nähen etwa 60 000 Kilometer zurück. Sie ist rund eineinhalb Mal um den Globus unterwegs, bis sie schließlich in einem Marktheidenfelder Schaufenster landet.
Diese Tatsache machte mächtig Eindruck auf die Schülerinnen und Schüler.

Ebenso beeindruckt waren die Kinder vom Workshop Müll, den Ronja Wüst und Helena Korek leiteten. Die Schülerinnen und Schüler fanden schnell heraus, was die beiden größten Probleme beim Plastikmüll sind. Zum einen ist er besonders langlebig, da sich beispielsweise eine Plastikflasche erst im Laufe von 450 Jahren zersetzt. Zum anderen nehmen wir Mikroplastik kaum wahr, wenn z. B. über die Waschmaschine Polyesterfasern ins Abwasser gelangen.

Die „Energiedetektivinnen“ Monica Zecca und Regina dePerez gingen mit dem Energiefahrrad der Frage nach, wie viel unsere elektrischen Geräte verbrauchen. Sie ließen die Kinder mittels eines Energie-Fahrrads selbst Strom produzieren.
Schnell erkannten die Schülerinnen und Schüler mithilfe der eigenen Muskelkraft, wie aufwendig es ist, einen Haartrockner, einen Ventilator, eine Glühlampe oder gar ein Radio mit Energie zu versorgen.

Fotos: Peter Hartmann

In einem zweiten Teil des Aktionstages ging es darum, selbst Vorschläge zu sammeln und diese an Stellwänden vorzustellen. So können wir als Verbraucher auf Plastikverpackungen verzichten, defekte Produkte reparieren lassen, etwas recyclen, Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen, tauschen oder verschenken, Neuanschaffungen teilen, wir können regional und saisonal einkaufen und noch
vieles mehr.

Der pädagogische Leitgedanke des ganzen Tages war es, dass Nachhaltigkeit als etwas Positives wahrgenommen werden muss. Das Einkaufen regionaler und saisonaler Produkte unterstützt heimische Landwirte und vermittelt einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Kleinere Reparaturen an Geräten sorgen für Erfolgserlebnisse und das Sharing ermöglicht neue soziale Kontakte. Insgesamt galt es allen Beteiligten, ein Bewusstsein für Umweltprobleme zu entwickeln und den achtsamen Umgang mit der Umwelt voranzubringen.