Klimaschutz ist Menschenschutz

Klimaschutz-Aktionstag an der Realschule

Der Klimaschutz-Aktionstag ist an der Realschule Marktheidenfeld ein fester Termin im Oktober, zu dem Biologielehrer Peter Hartmann zusammen mit dem Klimaschutzbeauftragen des Landkreises, Michael Kohlbrecher einladen. Dabei durchlaufen alle Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen den ganzen Vormittag drei Workshops, die von Referenten der Energieagentur Unterfranken e. V. geleitet werden.

Die Aufgabe von Viviane Sehne war es an diesem Tag über das Thema „Konsum“ zu informieren und den Sechstklässlern auf handlungsorientierte Weise erkennen zu lassen, wie stark unser globalisierter Konsum das Klima beeinflusst. So legt beispielsweise eine Jeans während ihres gesamten Produktionsprozesses von der Baumwollproduktion, über das Spinnen des Garns, das Weben, das Färben und das Nähen etwa 60 000 Kilometer zurück. Sie ist rund eineinhalb Mal um den Globus unterwegs, bis sie schließlich in einem Marktheidenfelder Schaufenster landet.

Für ein bisschen Energie müssen die Kinder aus der 6d ganz schön in die Pedale treten.

Ebenso beeindruckt waren die Kinder vom Workshop globale Erwärmung, den Konstantin Strömel leitete. Denn die Schülerinnen und Schüler fanden schnell heraus, was eine höhere Temperatur für uns Menschen bedeutet: mehr Waldbrände, mehr Dürren und geringere Erträge in der Landwirtschaft, ein sinkender Grundwasserspiegel und leider auch mehr Hitzetote.

Die Schülerinnen und Schüler der 6d verfolgen spielerisch den globalen Weg einer Jeans.

Die „Energiedetektivin“ Amelie Elsesser ging mit dem Energiefahrrad der Frage nach, wie viel unsere elektrischen Geräte verbrauchen. Sie ließen die Kinder mittels eines Energie-Fahrrads selbst Strom produzieren. Schnell erkannten die Schülerinnen und Schüler mithilfe der eigenen Muskelkraft, wie aufwendig es ist, einen Haartrockner, einen Ventilator, eine Glühlampe oder gar ein Radio mit Energie zu versorgen.

Gemeinsam verfolgen die Schülerinnen und Schüler der 6a den gobalen Weg, den eine Jeans nimmt.

In einem zweiten Teil des Aktionstages gings darum, selbst Vorschläge zu sammeln und diese an Stellwänden vorzustellen. So können wir als Verbraucher auf Plastikverpackungen verzichten, defekte Produkte reparieren lassen, etwas recyclen, Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen, tauschen oder verschenken, Neuanschaffungen teilen, wir können regional und saisonal einkaufen und noch
vieles mehr.

Für ein bisschen Energie müssen die Kinder aus der 6d ganz schön in die Pedale treten.
Fotos: Martin Glückert

Der pädagogische Leitedanke des ganzen Tages war es, dass Nachhaltigkeit als etwas Positives wahrgenommen werden muss. Das Einkaufen regionaler und saisonaler Produkte unterstützt heimische Landwirte und vermittelt einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Kleinere Reparaturen an Geräten sorgen für Erfolgserlebnisse und das Sharing ermöglicht neue soziale Kontakte. Insgesamt galt es allen Beteiligten, ein Bewusstsein für Umweltprobleme zu entwickeln und den achtsamen Umgang mit der Umwelt voranzubringen.