Marktheidenfelder Realschüler erhalten 5000€ für den „Saubär“
Der Zukunftspreis der Stadt Marktheidenfeld ist ein junger Preis. Es gibt ihn erst seit 2022 und er wird alle zwei Jahre vergeben. Allerdings ist er mit 5000€ recht hoch dotiert. Um ihn zu erhalten, muss eine Bewerbung zahlreiche Kriterien erfüllen. So kommen nur Projekte in die engere Auswahl, wenn sie auf Nachhaltigkeit setzen und eine ökologische Vorbildfunktion einnehmen. Weiterhin
wird der Innovationsgrad und die Realisierbarkeit einer Bewerbung beurteilt. In all diesen Punkten war die Robotik-Gruppe der Realschule Marktheidenfeld mit dem „Saubär“ an erster Stelle.
Dabei handelt es sich um einen Reinigungsroboter, der hilft, Solarpaneele sauber zu halten. Bürgermeister Thomas Stamm meinte bei der Preisverleihung im Festsaal des Franck-Hauses vor rund 30 Gästen, es sei gar nicht so leicht „aus so vielen guten Ideen“ die beste auszuwählen. Außer dem Bürgermeister gehörten der Jury noch folgende weitere Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an: Alexander Versch, Leiter des TTZ (Technologietransferzentrums) Main-Spessart; Sebastian Kühl, Leiter der Landkreisentwicklung und Wirtschaftsförderung des Landkreises Main-Spessart, die Stadträte Helmut Adam und Joachim Hörnig sowie Erwin Fertig, Ehrenringträger und Geschäftsführer der Fertig Motors GmbH.
Während man bei der letzten Preisverleihung noch das Preisgeld unter den drei besten Projekten aufteilte, ging es diesmal komplett an die Robotik-Gruppe. Diese konnte sich innerhalb von 9 Bewerbungen durchsetzen. Zwei dieser neun Bewerber erhielten eine Anerkennung der Stadt Marktheidenfeld. Sie zeigen außerdem auf welchem Niveau sich der Preis bewegt. Lobend anerkannt wurde zum einen, wie das Hotel und Weinhaus Anker zahlreiche ökologische Einzelmaßnahmen effektiv verzahnt hat. So installierte das Hotel ein Wärmenetzwerk mit Pellets-Anlage, eine Abwärmenutzung, eine Solaranlage, eine Regenwassergewinnung sowie ein Wassersparsystem für Duschen. Noch deutlicher ist das Projekt der Firma Warema erkennbar: Die riesige grüne Fassade
am Äußeren Ring ist ein echter Hingucker. Sie hilft den Lärm zu schlucken und wirkt kühlend. Außerdem ist die Fassade gut für Insekten.
Ole Rechenberg konnte bei der Preisverleihung alle Hintergründe zum Reinigungsroboter „Saubär“ erklären. Entstanden sei die Idee, weil man festgestellt habe, dass die Solaranlagen neben Straßen und Feldern recht schnell verschmutzen. Dies reduziert den Wirkungsgrad der Solarpaneele zum Teil bis zu 10%. Der wasserdichte Reinigungsroboter fährt jedoch beim einsetzenden Regen die
Module automatisch ab und reinigt sie mithilfe einer Bürste. Ob der Regen zur Reinigung ausreicht, das erkennt ein Sensor.
Für die Entwicklung des innovativen Roboters wurden unzählige Stunden in das Konstruieren und Programmieren gesteckt. Natürlich musste der „Saubär“ dann auch vor Ort auf seine Alltagstauglichkeit geprüft werden. Dass sich der Aufwand gelohnt hat, ist natürlich auch Teamleiter Daniel Cura zu verdanken, der eine Gruppe von sieben Schülerinnen und Schülern immer wieder für dieses Projekt motiviert hat.