Ökumenischer Jugendkreuzweg am letzten Schultag vor den Osterferien
„Wie sieht dein Weg aus?“ – unter dem Motto „Auf deinem Weg“ starteten traditionell am letzten Schultag vor den Osterferien knapp 150 Schüler des Balthasar-Neumann-Gymnasiums (BNG) und der Staatlichen Realschule zum Ökumenischen Jugendkreuzweg. Bei frostigen Temperaturen und dem anbrechenden Tageslicht entgegen führte der Weg von den beiden Schulen über den neuen Friedhof hinauf zur Kreuzbergkapelle und vorbei am Kreisseniorenzentrum zurück zum Ausgangspunkt, wo alle Teilnehmer ein gemeinsames Frühstück in der Schulmensa erwartete.
Grundlage für die Meditationen und Betrachtungen waren die Texte zum Ökumenischen Jugendkreuzweg, herausgegeben von den Arbeitsstellen für Jugendarbeit der beiden Kirchen. „Gibt es Baustellen oder Umleitungen auf deinem Weg (…) hast du einen anstrengenden Aufstieg zu meistern (…) gibt es Ecken, an denen es dich gruselt?“ lauteten einige der Leitfragen, mit denen die Texte das Leiden Jesu in Verbindung mit der Lebenswelt der Jugendlichen brachten. Impulsfragen regten an allen Stationen die Teilnehmer zum Nachdenken in ihrer konkreten Alltagssituation an. Beim Liedruf „Mit dir“ waren alle Teilnehmer zum aktiven Mitsingen aufgefordert, begleitet vom Gitarrenspiel eines Gymnasiasten.
Die Station „kriechend“ widmete sich dem Stress, dem die Jugendlichen neben Schule und Vereinsaktivitäten ausgesetzt sind. „Wast tust du, um deine soziale Batterie wieder aufzuladen?“ lautete hier eine Impulsfrage. Der steile Anstieg an den Stationshäuschen zur Kreuzbergkapelle wurde bewusst an der 10. Station des traditionellen Kreuzwegs unterbrochen: „Jesus wird seiner Kleider beraubt“. Inhaltlich hatten auch die Texte des Jugendkreuzwegs die Thematik aufgegriffen. Markenkleidung und eine cooler, teurer Style seien oftmals ausschlaggebend, wer das Sagen in einer Gruppe habe. Doch die vermeintliche Macht der Markenklamotten verliere beispielsweise dann ihre Wirkung, wenn man mit der Klasse ein Schwimmbad besuche: „Auch die sonst so Coolen umhüllen sich beklommen mit einem Handtuch.“

Fotos: Steffen Baumann
Hoffnung in sich zu tragen, lautete die Botschaft der Station „erhebend“ am Kreisseniorenzentrum, neben dem ehemaligen Krankenhaus, in dem aktuell unbegleitete Flüchtlinge untergebracht sind. Passend zu den Erfahrungen von Krankheit, Leiden und Tod sowie Flucht und Vertreibung, denen man hier konkret begegne. Die Botschaft der Auferstehung an Ostern sei stärker als alle Katastrophenmeldungen wie Klimakrise, Kriegslust und Zukunftsangst. Die Auferstehung Jesu zeige, dass es richtig sei, zu träumen und Hoffnungen nicht aufzugeben.
Noch vor den Fürbitten und dem Segen in der Bibliothek des BNG nutzen die Verantwortlichen Holger Seidel und Steffen Baumann die Gelegenheit, anlässlich des 25. Jugendkreuzwegs in diesem Jahr den beiden Initiatoren Ulrich Geißler und Michael Kroschewski mit einem Präsent zu danken. Ohne deren Engagement vor 25 Jahren könne man heute nicht auf das weit über die Grenzen Marktheidenfelds beachtliche Projekt im Bereich der Schulpastoral schauen. Gleichzeitig dankten die Verantwortlichen dem Referat für Schulpastoral des Bistums Würzburg sowie der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Marktheidenfeld für die finanzielle Unterstützung bei der Durchführung des Ökumenischen Jugendkreuzwegs.