Mit der Frage „Was bedeutet Sicherheit für dich“ eröffnete Hauptmann Laurin Sachße seinen Vortrag vor den Abschlussklassen der Staatlichen Realschule. Einer guten Tradition folgend gab auch in diesem Schuljahr der Jugendoffizier der Bundeswehr einen Überblick zu sicherheitsrelevanten Themen und kam mit den Schülern in regen Austausch zur Tagespolitik.

Leichter als die Frage, was Sicherheit bedeute, könne laut Hauptmann Sachße vermutlich beschrieben werden, wann ein Gefühl der Unsicherheit vorherrsche. Wenn vermeintlich funktionierende Sicherheitsmaßnahmen gescheitert seien, fühle man sich unsicher. Als konkretes Beispiel nannte er die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Mit der Bundeswehr sei er 2021 vor Ort im Einsatz gewesen, was ihn nachhaltig geprägt habe. Tatsächlich zählen auch klimatischen Veränderungen und Umweltfaktoren zu den vorrangigen Risikofaktoren für das Sicherheitsempfinden der Menschen aus mittelfristiger Sicht. Kurzfristig seien es vor allem Falsch- und Desinformationen sowie deren rasche Verbreitung, die für Unsicherheiten sorgten.
Im Zusammenhang mit den Grundprinzipien der Sicherheitspolitik zeigte der Jugendoffizier am Beispiel des Ahrtals auf, wie wichtig die Vernetzung mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk ist.
Das Prinzip „multilateral“ erläuterte Sachße beim Blick auf internationale Sicherheitspolitik anhand der Bündnissysteme EU, NATO, UN und OSZE. Dass Konflikte wie der Ukraine-Krieg über diese Bündnisse nicht einfach zu beenden seien, mache die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Bündnispartner, vor allem USA und Russland, deutlich.

Im anschließenden Austausch mit den Schülern wurden der notwendige Bürokratie-Abbau thematisiert und die Begriffe Wehrpflicht und Wehrdienst im aktuellen Diskurs unterschieden. Ob Deutschland durch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern Kriegsteilnehmer werde, könne laut Hauptmann Sachße mit Blick auf die Einschätzung durch die Kriegsparteien nicht abschließend beantwortet werden. Wie Deutschland personell und materiell auf einen Angriff reagieren könne, sei nach Worten des Jugendoffiziers vom Angriff selbst abhängig. 400.000 Reservisten seien für den Einsatz ausgebildet. Am Beispiel von Videos in sozialen Netzwerken unterschied Sachße abschließend die Begriffe Fake News und Desinformation, mit denen man vorsätzlich verunsichern möchte.