Von Naturkatastrophen lernen

Zu Besuch beim Lehr-Lern-Labor der Geographie Didaktik an der Universität Würzburg

Begeistert zeigten sich die 5. Klassen unserer Realschule vom Besuch des Lehr-Lern-Labors an der Universität Würzburg. Die Didaktik der Geographie bot allen fünften Klassen an, einen Tag am Campus Nord voller spannender Experimente zu verbringen. Dazu luden die Dozenten Thomas Amend, Daniel Wirth, David Holzacker und Dr. Markus Pingold zusammen mit 41 Lehramts-Studenten ein.

Der ganze Projekttag stand unter dem Thema „Naturkatastrophen“. Vom Lehr-Lern-Labor profitieren sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Studierenden. Die Schüler führen selbsttätig viele Experimente durch, sie lernen entdeckend und handlungsorientiert. Die Lehramts-Studenten eignen sich als zukünftige Lehrkräfte schon außerhalb der Schule wertvolle Unterrichtspraxis an, denn sie bieten das Lehr-Labor-Labor insgesamt 18 Schulklassen in ganz Unterfranken an.

In Gruppen zu etwa acht Personen durchliefen die Schüler insgesamt sechs Stationen, die im 45-minütigen Turnus gewechselt wurden. Als besonders eindrucksvoll stellte sich dabei die Station „Massenbewegung“ heraus. Dort sorgten die Kinder für einen lang anhaltenden Starkregen an einem Steilhang. Dieser löste dann eine Mure, also eine Bewegung von Schlamm und Felsbrocken aus,
die ein tiefergelegenes Dorf gefährdete. Des Weiteren konnten sich die Kinder davon überzeugen, welchen Schutz ein Polder für eine Gemeinde bewirken kann. Anhand verschiedener Flächen wie einem Betonboden oder einem Stellplatz mit Rasengittersteinen ließ sich ebenfalls deutlich nachvollziehen, wie der Mensch Überschwemmungen durch die Versiegelung von Flächen begünstigt. Die anderen Lernstandorte „Sturmflut“, „Lawinen“, „Vulkanausbruch“ und „Erdbeben“ waren ebenso lohnenswert. Denn auch hier gelang es den Studierenden die Schüler vor bewältigbaren Herausforderungen zu stellen.

Die Wellenbrecher bieten für die Bewohner der Hallig einen guten Schutz während der Sturmflut. Der Sturm wird mithilfe von Druckluft simuliert. Während ein Schüler für einen ausreichenden Starkregen sorgt, diskutieren die Mitschüler welche Schutzmaßnahmen bei dem Murgang besonders wirksam sind. (Fotos: Martin Glückert)

Außer der Entstehung von Naturkatastrophen wurden gleichermaßen auch Schutzmaßnahmen thematisiert. Erst durch den Menschen wird ein Natur-Phänomen auch zur Natur-Katastrophe. Denn durch sein Vordringen in küstennahe Gebiete, in
besondere Steillagen, in die Nähe von Vulkanen mit fruchtbarer Erde oder in landschaftlich schönen Talauen begibt er sich selbst in Gefahr. Neben dem Bau von Dämmen, der Errichtung von Windschutzhecken, Bannwäldern oder einer erbebensicheren Bauweise wäre der Rückzug des Menschen aus besonders gefährdeten Gebieten auch eine sinnvolle Schutzmaßnahme.