Seit kurzem verfügt die Robotik-Gruppe der Realschule Marktheidenfeld über einen eigenen Roboterarm. Damit hat sich das Team unter der Führung von Daniel Cura einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Eigentlich sind solche Roboterarme vor allem in der Industrie zuhause, und zwar überall dort, wo automatisierte Arbeiten ablaufen sollen. Dort tragen sie dazu bei, Arbeitsprozesse hinsichtlich des Zeitaufwands, der Betriebskosten und der Qualität effizienter zu machen. Dementsprechend sind diese Werkzeuge recht kostspielig.
Teure, aber lohnende Anschaffung
Wenn die Realschule nun in diese sehr teure Anschaffung investiert, verspricht sie sich eine Reihe von Vorteilen davon. Zum einen werden damit die Schülerinnen und Schüler noch zielgerichteter auf das Berufsleben vorbereitet. Zum anderen erhöht sich damit das Niveau an Qualifikation bei Jugendlichen. Des Weiteren steigert der industrielle Roboterarm natürlich auch die Motivation beim Lernen.
Dem Kauf des Arms war ein Besuch bei der herstellenden Firma Schneider vorausgegangen. Die Robotik-Gruppe durfte einen ganzen Tag bei Scheider Electric Automation Einblick in die Arbeit eines Informatikers erhalten und den Roboterarm dann selbst programmieren. Allerdings war der Erwerb mit Unterstützung des Fördervereins der Schule nur möglich, da Schneider Electric der Realschule einen erheblichen Preisnachlass gewähren konnte. Ähnlich kulant zeigte sich die Firma Schunk, bei der ein Greifer für den Arm gekauft wurde.
Aufgaben in der Schule
Daniel Cura möchte, dass seine Robotik-Gruppe baldmöglichst erste Aufgaben programmiert. Dazu könnte das Ausschenken von Kaffee oder das Aufbauen von Dominosteinen gehören. Später sollen industrielle Automatisierungsprozesse nachempfunden werden. Die Arbeit mit diesem Hilfsmittel ist – im Gegensatz zu gewöhnlichen Industrierobotern – völlig ungefährlich. Denn es handelt sich beim Roboterarm um einen Cobot. Das Wort steht für die Collaboration Mensch und Maschine. Sensoren merken, wenn ein Mensch im Weg ist und bremsen rechtzeitig ab.
Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft
Die Realschule wie auch die Firmen Schneider und Schunk sind an einer engen Zusammenarbeit interessiert. Die ortsansässigen Firmen versprechen sich davon qualifizierte Nachwuchskräfte. Für die Realschule ergeben sich Vorteile durch eine bessere berufliche Orientierung und durch die Tätigkeit von Sponsoren. Um dem Gedanken für eine Kooperation noch weiteren Nachdruck zu verleihen, war bei der Übergabe des Cobots auch Jessica Bethune vor Ort. Sie ist die neue Vice President Industrial and Process Automation. Damit ist sie die Verantwortliche für den Industriebereich von Schneider Electric in Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Sie hat sich nachdrücklich dafür eingesetzt, dass die Realschule einen Roboterarm bekommt. Schneider und Schunk unterstützen die Robotik-Gruppe jedoch auch mit Pullis in einem leuchtenden Grün. Damit fallen sie bei den nächsten Turnieren in der First-Lego-League garantiert auf. Ebenso wichtig ist jedoch die Beratung durch kompetente Ansprechpartner. Ein solcher ist
beispielsweise Herr Fiederling, der die Realschule in Zukunft in allen Fragen zur Automatisierung und speziell zu den Werkzeugen des Cobots beraten wird. Ein weiterer Ansprechpartner bei der Firma Schneider wird Johannes Rapps sein. Er war übrigens in der ersten Robotik-Gruppe, mit der Daniel Cura vor 20 Jahren erfolgreich in Tauberbischofsheim antrat.