Sicherheitspolitik heute – wo stehen wir?

Jugendoffizier Philipp Nürnberger informiert die Zehntklässler

Was bedeutet Sicherheit für Dich? Mit diesen Worten eröffnete Jugendoffizier Hauptmann Philipp Nürnberger seinen Vortrag vor den Zehntklässlern der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld. In ihrer Lebensumwelt dachten die Jugendlichen beim Stichwort vor allem an ihr persönliches Umfeld. Der Referent bot dagegen einen informativen Überblick zu den globalen Risiken für die Sicherheit aller. Konflikte zwischen Staaten oder in Grenzregionen würden täglich in den Medien genannt. Die Übersicht zu den Kriegsgebieten 2023 zeige erschreckend, wie komplex unter anderem die Situation in Afrika sei. Weiterhin nannte Nürnberger die Digitalisierung und Cyber-Attacken als Risiken. Was wäre, wenn plötzlich Elektrizitätswerke oder Stadtverwaltungen durch Cyber-Angriffe stillgelegt würden, regte er zur Überlegung an. Der Angriff der Organisation Hamas in Israel sei ein Beispiel für transnationalen Terrorismus. Die Statistik der Staaten mit Atomwaffen werde von den USA und Russland angeführt. China sei jedoch bemüht, hier aufzuschließen.

110 Millionen Menschen seien 2023 weltweit auf der Flucht gewesen. Der Klimawandel führe zu Existenznöten und setze Fluchtbewegungen in Gang. Die Lebensmittelversorgung einer steigenden Weltbevölkerung müsse gewährleistet werden. Bürgerkriege und Pandemien nannte der Referent als weitere Fluchtursachen. Organisierte Banden nutzten die Nöte von Flüchtenden aus, indem sie diese auf lebensgefährliche Fluchtwege führten. Schließlich betonte Nürnberger, dass Piraterie auch heute ein Problem der globalen Schifffahrt darstelle.

Als Bundeswehrsoldat sei er ausdrücklich froh, dass sich die Bundesregierung zusammen mit den Bundesländern auf eine nationale Sicherheitsstrategie verständigt habe. Der Auftrag der Bundeswehr werde als Partner Deutschlands in NATO und Europäischer Union wieder betont: Landes- und Bündnisverteidigung. Prägend sei hier die Rede des Bundeskanzlers von der Zeitenwende im Februar 2022 nach dem russischen Angriff in der Ukraine gewesen. Gegenwärtig bestehe die Bundeswehr aus 181000 aktiven Soldaten, der Frauenanteil liege bei 13%. In einer Diskussionsrunde konnte Nürnberger auf die vielseitigen Fragen der Jugendlichen eingehen.

Foto: Benjamin Langguth